Papier sortieren – so geht's richtig

Schon klar, Altpapier kommt in die blaue Tonne. Doch wie sieht es mit Verpackungen aus, die neben Papier noch andere Stoffe enthalten? Oder mit Taschentüchern, Pizzakartons und Kassenzetteln? Wir sagen, welche Papierprodukte in welchen Abfallbehälter gehören.

Papier richtig sortieren: Schreibpapier, Zeitungen, Prospekte

All das ist in der blauen Tonne gut aufgehoben, genau wie die von Onkel Klaus geerbten Bücher, die nun wirklich keiner mehr lesen möchte. Von der Altpapiertonne gelangen die Buchdeckel und Seiten zurück in den Recyclingkreislauf und werden in neues Papier verwandelt. Wer Altpapier richtig sortiert, spart Rohstoffe und schont die Umwelt. Ob Heftklammern im Büropapier oder Produktproben in Zeitschriften – moderne Aufbereitungsanlagen können solche Störfaktoren aussortieren, aber das ist aufwändig und teuer. Wer möglichst viele dieser Elemente vorher entfernt, erleichtert das Recycling von Altpapier! Ungelesene Postwurfsendungen in Kunststofffolie dürfen übrigens auch in die blaue Papiertonne. Die Folie zerreißt im Aufbereitungsprozess und das Papier kann wiederverwertet werden.

Papier richtig trennen: Dokumente und Aktenordner

Den Bürokram endlich mal wieder sortiert? Dokumente mit sensiblen Daten sollten am besten unkenntlich gemacht werden, bevor sie ins Altpapier wandern. Vor allem dann, wenn – wie in Mehrfamilienhäusern üblich – alle Nachbarn dieselben Container nutzen. Die Anschaffung eines Papierschredders kann da sinnvoll sein. Wer Kinder hat, kann alternativ eine Konfettimaschine kaufen. Leere Aktenordner gehören wegen ihrer Metallbügel in den Restmüll. Noch besser: Neuen Aufkleber drauf und wiederverwenden.

In welche Tonne gehört Papier: Taschentücher und Küchenpapier

Hygienepapiere enthalten Hilfsmittel, die die Tücher saugfähig machen und verhindern, dass sie sich sofort auflösen, wenn sie nass werden. Wer gerade eine Erkältung hat, weiß, wie wichtig das ist! Doch wie werden Taschentücher & Co. richtig sortiert? Hygienepapiere dürfen nur in die Papiertonne, wenn sie sauber sind, was naturgemäß nicht häufig der Fall ist. Benutzte Zellstoff-Taschentücher und Servietten aus hygienischen Gründen in die Restmülltonne werfen – aber auf keinen Fall in der Toilette runterspülen. Schmutziges Küchenpapier darf in den Biomüll. Dort sorgt es auch dafür, dass die Lebensmittelreste nicht zu feucht werden und noch im Kücheneimer schimmeln.

Kassenzettel und Fahrkarten

Wer Ordnung in seinem Portemonnaie schafft und dabei auf alte Kassenbons und entwertete Tickets für Bus und Bahn stößt, kann sie bedenkenlos ins Altpapier geben. Diese Papiere enthalten inzwischen kein Bisphenol A mehr, können also problemlos recycelt werden.

Fotos und andere beschichtete Papiere

Das Bild vom Exfreund muss dringend in den Müll? Auch Fotopapier ist wegen seiner Beschichtung nicht wiederverwertbar und gehört nicht in die blaue Tonne. Das gleiche gilt für Durchschreibpapiere in Überweisungsträgern von Banken oder Backpapier.

Plakate und Tapeten

Weil sie meist gegen Feuchtigkeit imprägniert sind und zudem mit Leim verarbeitet wurden, müssen Plakate und Tapeten im Restmüll entsorgt werden. Das gilt auch für neue Tapetenrollen, die gar nicht erst den Weg an irgendeine Wand gefunden haben.

Reine Papierverpackungen

Bestehen Verpackungen komplett aus Papier oder Pappe dürfen sie in die blaue Tonne. Vorausgesetzt sie sind sauber! Ein paar Beispiele: Mehl- oder Zuckertüten dürfen ins Altpapier. Waschmittelkartons auch. Fettige Pizzaschachteln mit anhaftenden Essensresten nicht. Stark verschmutztes Papier gehört in den Restmüll.

Verpackungen aus Papier und anderen Stoffen

Lassen sich die verschiedenen Teile einer Verpackung leicht voneinander trennen, dann bitte sortieren und getrennt zur Verwertung geben. Bei einer Pralinenschachtel also die Pralinen in den Mund, den Kunststoffeinsatz in die gelbe Tonne und die Papierschachtel in die blaue Tonne. Verbundverpackungen mit einem hohen Nichtpapieranteil, die sich nicht auseinandernehmen lassen, werden über die gelbe Tonne verwertet. Zu diesen Verbundverpackungen zählen zum Beispiel die Kartons von Getränken oder Tiefkühlkartons mit Alubeschichtung.

Briefumschläge, Luftpolstertaschen und Versandkartons

Auch wenn Briefumschläge ein Sichtfenster aus Kunststoff haben, dürfen sie in die blaue Tonne geworfen werden. Ob die unbezahlten Rechnungen vorher entnommen werden, entscheidet jeder selbst. Versandtaschen mit Luftpolsterung gehören in die gelbe Tonne, es sei denn, man kann sie daheim auseinanderdröseln. Die Kartons, die DHL, Hermes & Co. an der Haustür abgeben, bitte nach Entnahme der Ware auseinanderfalten und in die blaue Tonne werfen. Wer das Klebeband vorher von den Kartonagen entfernt, senkt den Aufwand im Recyclingprozess und bekommt Karmapunkte.

Themen in diesem Artikel