Der Tag geht – Johnnie Walker kommt. In Papier.

„Der Tag geht, Johnnie Walker kommt.“ – ein bekannter Werbespruch. Freunde des schottischen Whiskys werden sich aber wohl umgewöhnen müssen.

Denn der „schreitende Mann“ wird demnächst wohl auf einer Papierflasche zu sehen sein. Das hat der Spirituosenkonzern Diageo, der auch schon mal eine "White Walker" Flasche als Game of Thrones-Edition herausgebracht hat, angekündigt. Die Papier- bzw. Zellstoffflasche wird aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und soll zu 100% frei von Plastik und vollständig recycelbar sein.

Johnnie Walker in Papierflasche: Gebacken in Mikrowellenöfen

Hergestellt werden sollen die Flaschen aus Zellulose, dem Material, aus dem auch Papier hergestellt wird. Der Zellstoff wird dazu in Siebe gepresst und die gepresste Form in Mikrowellenöfen gebacken. In ihrem Inneren sollen die Papierflaschen eine Beschichtung erhalten, die ungetrübten Whiskygenuss garantiert. Laut Hersteller soll es sich nicht um eine Plastikbeschichtung handeln, wie sie sonst bei Getränkekartons üblich ist. Der Vorteil für den Verbraucher und die Umwelt: Man soll die Flasche ohne Probleme ins Altpapier geben und recyceln können.

Wir sind stolz darauf, diese Welt­neuheit geschaf­fen zu haben. Diese Flasche hat das Poten­zial, wirk­lich bahn­brechend zu sein.

Ewan Andrew, Chief Sus­tain­abil­i­ty Offi­cer bei Diageo

Getränke in Papierflaschen: Nicht nur von Johnnie Walker

Für das Papierflaschen-Projekt hat Diageo eine eigene Firma, Pulpex, gegründet. Die arbeitet auch mit anderen Getränkefirmen wie Unilever und PepsiCo zusammen. Auch dort denkt man über Papierflaschen als nachhaltige Verpackung und umweltfreundliche Alternative nach.

Vorreiter der Papierflaschen-Idee war die Brauerei Carlsberg. Die hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, an einer Papierflasche zu arbeiten: Mehr dazu im unseren Artikel „erste Bierflasche aus Papier“.

Johnnie Walker in Papierflaschen: Fazit

Wenn die Papierflaschen wirklich über das Altpapier recycelt werden können, ist das eine bedeutsame Veränderung. Dazu muss aber sichergestellt werden, dass die unvermeidliche Innenbeschichtung den Recyclingkreislauf nicht behindert. Für Verbundverpackungen wie Tetra-Pack, bei denen Aluminium, Papier und Kunststoff getrennt werden muss, gibt es nämliche eigene Recyclingwege und -verfahren.