Drache aus Papier

Herbstzeit ist Drachenzeit

Gemeinsam Drachen bauen und steigen lassen, macht Eltern und Kindern Spaß und vermittelt darüber hinaus erste handwerkliche Fähigkeiten und Grundkenntnisse aus der Physik. Einen fertigen Drachen kaufen kann jeder, aber das, was man selbst gebastelt hat, hat einen ganz besonderen Wert. Gemeinsam mit Groß und Klein etwas zu schaffen, verbindet und schafft Nähe. Es bleibt oft eine der schönsten Kindheitserinnerungen: Eine lange Schnur in der Hand gehalten zu haben, an deren anderen Ende ein bunter Papierdrache tanzt und hüpft und immer höher steigt - und doch nicht wegfliegt.

Ein bisschen Drachengeschichte

Von Flugdrachen wird schon aus dem 5. Jahrhundert vor Christus aus China berichtet. Sie waren allerdings mit Seide bespannt. Mit der Erfindung des Papiers rund 500 Jahre später wurden auch Drachen damit bespannt. Und mit der Kunst des Papiermachens verbreitete sich auch das Wissen über die Fluggeräte, die zunächst als Signaldrachen oder Ausguck für Soldaten vielfach militärischen Zwecken dienten. Inzwischen gibt es zig verschiedene Drachenformen, Kastendrachen und Flächendrachen. In Japan sind über 300 bekannt. Ein klassischer Papierdrachen ist einfach zu basteln. Leichtes - und möglichst farbenfrohes - Transparenz- bzw. Drachenpapier, Klebstoff, Krepppapier und ein Stück etwas dickeres Garn reichen aus. Eine Drachen-Bauanleitung findet man überall im Netz.

Wie baut man einen Drachen

Baumaterial:

  • Ein Blatt Papier (Din A4 oder eine Größe nach Wahl – dann müssen natürlich die Proportionen angepasst werden). Krepp-Papier, Transparentpapier
  • Festes Garn (ein paar Meter)
  • Krepppapier
  • Eine Nähnadel
  • Bunte Stifte oder Wassermalfarben zum Bemalen
  • Schere
  • Lineal und Bleistift
  • Klebstoff

Hier geht es zur Drachenbau-Anleitung

Dann noch 100 Meter Drachenschnur dran und es kann es losgehen. Ein bisschen Wind muss schon sein, wobei in der Höhe mehr Wind ist als am Boden. Und ganz wichtig: Abstand von Hochspannungsleitungen, Flugplätzen, Bäumen und Gebäuden halten. Und bei 100 Metern ist Schluss für Flugdrachen. Darüber beginnt der Luftraum für Flugzeuge.

Ein bisschen Drachenphysik

Warum fliegt ein Drachen überhaupt? Ganz einfach, weil die Kraft des Windes ihn treibt.Auf einen Drachen wirken Kräfte aus drei Richtungen:

• Die Kraft des Windes treibt den Drachen nach hinten und nach oben.

• Die Kraft der Schnur zieht den Drachen nach vorne und nach unten.

• Die Schwerkraft zieht den Drachen auch nach unten, zur Erde.

• Steht der Drachen ganz still in der Luft, spricht man von einem Kraftausgleich.

Warum steigt ein Drachen?

Ein Drachen steigt auf, weil ihn der Wind stärker nach oben treibt, als ihn Schnur und Schwerkraft zusammen nach unten ziehen.

Drachenkunde

Bis heute sind Drachen als Wetterdrachen im Einsatz und bringen Messinstrumente oder Kamerasin große Höhen. Der Höhenrekord liegt bis heute bei 9740 Metern. Skysail-Drachen mit bis zu 600 m² Fläche helfen, den Kraftstoffverbrauch von Schiffen zu reduzieren. Auch werden Drachen eingesetzt, um Windgeneratoren in die Höhe zu bringen.

Ganz wichtig aber: Drachen machen Spaß. In China und Japan gehören Drachen sogar zur Festkultur.